Berlin (kf). Beim Grundstückskauf zählt nicht nur die Lage. Interessenten sollten vorab genau den Zustand des begehrten Grundstücks recherchieren. Ohne Baugrundgutachten sollte nicht gekauft und erst recht nicht gebaut werden. Sonst drohen Ärger und hohe Kosten. Darauf macht der Bauherren-Schutzbund (BSB) aufmerksam.

 

Die Käufer sollten das Grundstück an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten besichtigen, rät Prof. Horst Borgmann, Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur und Servicepartner des Bauherren-Schutzbunds. Am Wochenende sei die Umgebung meist ruhiger als in der Woche. Belästigungen durch Lärm oder Umweltverschmutzungen seien erst bei mehreren Besuchen zu erkennen.

 

Wichtig ist auch die Beschaffenheit des Grundstücks.Problematisch sind zum Beispiel Hanggrundstücke. „Sie können höhere Baukosten verursachen“, meint Prof. Borgmann. Bei der Lage des Hanggrundstücks muss beachtet werden, dass das Niederschlagswasser auf kein Nachbargrundstück geleitet werden darf. Zu klären ist auch, ob das Grundstück eben ist oder Planierungsarbeiten vor der Bebauung erforderlich sind.

 

Unbedingt zu klären ist, ob aufgrund einer früheren Nutzung Verdacht auf Altlasten besteht. „Eine Beseitigung von Altlasten ist in der Regel umfangreich und teuer. Falls Gesundheitsgefährdung besteht, sollte vom Grundstückskauf abgesehen werden“, warnt der Experte.

 

Von entscheidender Bedeutung für die Gründung des Hauses sind die Tragfähigkeit des Bodens sowie die Grund- und Schichtenwassersituation. Kaufinteressenten sollten daher bei der zuständigen Behörde Einsicht in das Umweltkataster nehmen und die Baugrundkarte einsehen. Wird diese nicht geführt, reicht auch eine geologische Karte für eine erste Beurteilung häufig aus. Der höchste Wasserstand kann bei der zuständigen Behörde erfragt werden.