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Kategorie: für Eigentümer
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Berlin (kf). Fast jeder zweite Bauherr entscheidet sich heute für eine Flächenheizung. Meist ist es eine Fußbodenheizung, aber auch Wand- und Deckenheizungen sind stark im Kommen. Ihre Vorteile überzeugen: Sie sind unsichtbar, verbreiten eine behagliche Wärme im Raum und sind sparsam im Energieverbrauch. Heizkörper werden damit unnötig.

 

„Eine Flächenheizung ist in gut gedämmten Häusern ideal“, meint Birgt Holfert, Energieberaterin der Verbraucherzentrale in Berlin. Denn dort gibt es auch bei niedrigen Außentemperaturen wenig Wärmeverluste. Die Heizung kann also kontinuierlich laufen, und das bei relativ niedrigen Temperaturen. Das kommt dem Wirkungsprinzip dieser Heizungen entgegen.

 

" Die unter der Oberfläche verlegten Heizrohre erwärmen große Flächen“, erklärt Joachim Plate, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) in Hagen. Das ist effektiver als bei Radiatorheizungen, die eine wesentlich kleinere Heizfläche haben. Die Betriebstemperaturen sind geringer, weil der gesamte Boden als Heizfläche genutzt wird. Dadurch kommen Flächenheizungen mit Vorlauftemperaturen von 35 Grad Celsius aus, während konventionelle Systeme mit Heizkörpern 55 bis 70 Grad Celsius benötigen. „Die Fußbodentemperatur liegt im Jahresmittel bei 22 bis 23 Grad Celsius“, so Plate. Selbst bei Außentemperaturen von minus 15 Grad Celsius reichen 24 Grad Oberflächentemperatur aus, um für behagliche Wärme zu sorgen.

 

Ein Nachteil, der Flächenheizungen gern nachgesagt wird, ist ihre gewisse Trägheit. „Man kann sie nicht eben mal höher oder tiefer einstellen, wenn sich das Wetter oder die Befindlichkeit der Bewohner ändert“, sagt Birgit Holfert. Sie brauchen ihrer Erfahrung nach etwa drei- bis viermal so lange wie Heizkörper, um hoch- oder runterzufahren. „Eine Flächenheizung sollte man deshalb am besten im Herbst anschalten und dann bis zum Frühjahr durchlaufen lassen. Dann ist sie am sparsamsten.“