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Kategorie: für Eigentümer
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München (kf). Ein Stück Land wird erst dann zum Baugrund, wenn es erschlossen ist. Ohne eine Infrastruktur mit Straßen, Gehwegen, Schmutzwasserkanälen, Wasserleitungen, Elektro- und Gasleitungen darf kein Haus gebaut werden. „Die öffentliche Erschließung erfolgt in der Regel bis zur Grundstücksgrenze“, erklärt Andreas May, Architekt und Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbundes in München. Für den Großteil der Kosten – üblicherweise bis 90 Prozent - muss der Käufer aufkommen. Das Verlegen der Medien von der Grundstücksgrenze bis an sein Haus zahlt er dann noch einmal, und zwar allein.

 

 

 

„Oft sind diese Kosten aber schon im Verkaufspreis des Grundstücks enthalten“, so May. Interessenten sollten den Verkäufer unbedingt danach fragen. Denn anderenfalls müssten sie diese Beträge zusätzlich einplanen. „Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. Im Durchschnitt belaufen sich die Erschließungskosten auf etwa 50 Euro pro Quadratmeter“, weiß der Experte.

 

 

Dazu kommen die Aufwendungen für ein Baugrund- und Gründungsgutachten. Sie liegen zwischen ca. 2.000 und 3.000 Euro und sind gut investiertes Geld. „Ohne Baugrundgutachten sollte niemand bauen“, warnt Andreas May. „Denn im Boden können böse Überraschungen stecken.“ Weder Bauherren noch Baufirmen wissen, was sich unter der Geländeoberfläche befindet. Es müssen nicht einmal giftige Altlasten sein, um richtig teuer zu werden. Schon eine einfache Torflinse unter dem Oberboden kann dazu führen, dass der Boden ausgebaggert und durch Kies ersetzt werden muss. „So ein Bodenaustausch kostet dann schon mal 20. 000 Euro, die ursprünglich nicht im Budget eingeplant waren.“